Prinzip Badewanne
Ein heftiges Sommergewitter, verbunden mit starkem Regen, führte im Wohnraum eines Einfamilienhauses, gebaut vor mehr als zehn Jahren, zu einem Wassereintritt bei den Terrassentüren. Die südseitig gelegene Terrasse, rund 60 Quadratmeter groß, konnte durch den Gully nicht rasch genug entwässert werden. Schmutz und Laub hatte den einzigen Ablauf verlegt. Ein Notüberlauf war nicht vorhanden. Die im Randbereich der Terrasse vorhandene Mauer verhinderte zudem den Abfluss des Regenwassers. Die Terrasse füllte sich wie eine Badewanne bis schließlich Wasser in den Wohnraum drang.
Der Hausherr und seine Familie staunten nicht schlecht als sie Tage später aus dem wohlverdienten Urlaub zurückkehrten und den Wasserschaden bemerkten.
Jedes Flachdach, wie auch jede Terrasse funktioniert grundsätzlich nach dem Prinzip einer Badewanne. Ist der Abfluss verstopft und Regen sorgt für einen Wasseranstieg, so sollte, wie bei der Badewanne, ein Notüberlauf dafür sorgen, dass das Wasser nicht ins Haus eindringen kann. Dazu ist ein ausreichendes Gefälle von mindestens 2% in der Ebene des Terrassenbelages, in Kombination mit einem Speier, der die oberste wasserführende Ebene entwässert, vorzusehen.
Vorteilhaft ist es Terrassenbeläge auf Distanzhalter zu verlegen. So kann, dank des Hohlraumes unter dem Belag, der Regen viel rascher abgeleitet werden, als bei einer Verlegung in Splitt- oder Mörtelbett.
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Dipl.-Ing. Dr. Hannes Lehner
Bausachverständiger / Baugutachter
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