Baufeuchte - Was tun?

Hannes Lehner • 24. Juli 2018

Unsere Art zu bauen hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Immer schneller werden neue Häuser und ganze Wohnhausanlagen aus dem Boden gestampft. Gleichzeitig sind Fenster, Türen und Fassaden viel dichter geworden als noch vor einigen Jahren. Schließlich gilt es Energieverluste so gering wie möglich zu halten. Dabei wird außer acht gelassen, dass in der Bauphase nach wie vor große Mengen an Wasser, und damit Feuchtigkeit, im Spiel sind. Estriche, Putze, Fliesenkleber und andere Baustoffe brauchen Wasser zur Verarbeitung. Doch wohin mit dem ganzen Wasserdampf, wenn außen bereits die Fassade fertiggestellt ist, die neuen Fenster dampfdicht mit dem Mauerwerk verbunden sind und die Wandkonstruktion keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann?

 

Nicht selten kommt es vor, dass der Sachverständige oder der Dachdecker gerufen werden, weil der Bauherr der Meinung ist, ein undichtes Dach sei die Ursache für beschlagene Fenster oder sichtbare Feuchtigkeitsschäden in den Wohnräumen.

 

Gerade zu Beginn der Heizsaison, wenn es draußen kalt wird und im Inneren behagliche Wärme verlangt wird, braucht es die Mithilfe des Bauherrn oder des Wohnungsbesitzers um die erhöhte Luftfeuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Regelmäßiges Stoßlüften der Wohnung bzw. des gesamten Hauses hilft feuchte Luft durch frische trockene Luft zu ersetzen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung, sofern vorhanden, kann natürlich auch ihren Beitrag dazu leisten, Schäden durch zu hohe Luftfeuchtigkeit zu vermeiden. Die Anschaffung eines Hygrometers zur laufenden Messung der relativen Luftfeuchtigkeit ist in jedem Fall anzuraten.

 

Doch was tun, wenn sich Schimmel bemerkbar gemacht hat?

 

Zuerst gilt es die Ursache des “Wasserschadens” dingfest zu machen. Liegt zu hohe Luftfeuchtigkeit vor oder handelt es sich um ein bauphysikalisches Problem? Wenn das geklärt und die Ursache behoben ist, kann das betroffene Mauerwerk getrocknet werden. Trocknungsgeräte können hilfreich sein und den Prozeß der Mauertrockenlegung stark verkürzen. Zuletzt sollte, nachdem dem Schimmel die Nahrungsgrundlage, also die Feuchtigkeit entzogen wurde, der Profi gerufen werden um eine Schimmelbehandlung durchführen zu können. Einem gesunden, nicht zu feuchten Raumklima, steht nichts mehr im Wege!

 

Fragen Sie den Experten, wenn auch bei Ihnen die Luftfeuchtigkeit hoch ist und durch konsequentes Stoßlüften keine Besserung erfolgt!

 

Nicht jeder Wasserschaden ist auch einer!

 

Für Rückfragen stehe ich ihnen gerne zur Verfügung!

 

Dipl.-Ing. Dr. Hannes Lehner
Bausachverständiger / Baugutachter
+43 660 68 277 09
office@sv-lehner.at;
www.sv-lehner.at

 


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