Schimmelsanierung - Aber bitte richtig!

Hannes Lehner • 24. Juli 2018

Schätzungen von Experten zu Folge hat jedes zweite neu errichtete Haus bzw. jede zweite neu errichtete Wohnung ein Schimmelproblem! Zumeist handelt es sich um „verdeckten Schimmel“, also um Schimmel, der sich hinter Möbeln, Fliesen oder in Hohlräumen verbirgt und so für den Bauherren oder Wohnungseigentümer mit freiem Auge gar nicht sichtbar ist.

Wie kann man verdeckten Schimmelbefall erkennen?
Des Menschen bester Freund - der Hund - kann auf das Aufspüren von Schimmelsporen trainiert werden. Leider gibt es hierzulande noch sehr wenige Spürhunde für Schimmel, aber es werden immer mehr!
Klassischer Weise beginnt der Leidensweg der Betroffenen aber ganz anders! Da Schimmel als wesentliche Lebensgrundlage Wasser benötigt, ist ein Wasserschaden oft Ausgangspunkt für das Wachstum von Schimmel. Nicht jeder Wasserschaden ist gleich für den Besitzer als solcher wahrnehmbar. Da Wasser in der Regel aber Spuren hinterläßt und als feuchter Fleck sichtbar wird oder durch Feuchtigkeit die Klebekraft von Sockelleisten abnimmt und diese plötzlich von der Wand fallen, so können verschiedene Anzeichen den Bauherren oder Wohnungseigentümer auf ein „größeres“ Problem aufmerksam machen.

Spätestens jetzt sollte ein Sachverständiger beigezogen werden, der zunächst einmal der Ursache der Schimmelbildung auf den Grund geht. Baumängel, Restfeuchte aus der Bauphase, aber auch nutzerbedingtes Fehlverhalten können ein Feuchteproblem verursachen und die Basis für einen Schimmelschaden legen. Ist die Ursache eindeutig identifiziert, gilt es diese zu beseitigen, noch bevor mit der Schimmelsanierung begonnen werden kann. Schimmel chemisch zu behandeln macht keinen Sinn, wenn die Ursache der Feuchtigkeit nicht erkannt und behoben wird. Bauphysikalische Mängel müssen saniert werden. Restfeuchte aus der Bauphase muss getrocknet werden. Baumängel die zum Beispiel zu einem Wassereintritt von Außen führen können, müssen identifiziert und beseitigt werden.

Schimmelbefallene Bauteile, insbesondere aus Holz oder Trockenbauwände, sollten rückgebaut und ordungsgemäß entsorgt werden. Ist das geschehen und sind alle umliegenden Baukörper (Estrich, Zwischenwände, Decken etc,) ausreichend getrocknet, so kann mit dem Rückbau begonnen werden.
Sehr zu empfehlen ist der Einsatz eines Speziallabors, welches vor Ort Probenahmen durchführt, Lage und Ausbreitung des Schimmelbefalls untersucht und die ausführenden Sanierungsfirmen in ihrer Arbeit unterstützt. Am Ende des Tages kann der Erfolg einer Schimmelsanierung durch Luftkeimsammlungen nachgewiesen werden.

Sollten Sie eine Frage zu diesem Thema haben, so schreiben Sie mir doch ein Email oder rufen mich an!

Dipl.-Ing. Dr. Hannes Lehner
Bausachverständiger / Baugutachter
+43 660 68 277 09
office@sv-lehner.at; www.sv-lehner.at


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